Pismo Beach ist ein hübscher Küstenort nicht weit von Santa Barbara in Californien USA und geradezu dazu geschaffen die Heimatgarage eines Hot Rodders zu sein. Der California Highway No. 1, Big Sur und der coole Wind des Pazifiks sind seine Freunde ...
In der Rodder-Szene ist erlaubt was gefällt und jedes Fahrzeug ist indivduell. Solche Autoträume haben mit dem modernen automobilen Einheitsgebrabbel nur wenig gemeinsam, außer daß auch hier ein Motor für den Antrieb sorgt und vier Räder ( an jeder Ecke eins ) die Power auf die Straße brennen. Mögen heutige Autos (falls man diese Kompromißlösungen aus Steuerspar-Handicap und Ökowahn so nennen möchte ) auch am Markt erfolgreich sein, so sind sie doch ein Nichts neben einem “wahren” Auto und verblassen in die Bedeutungslosigkeit der Vernunftskutschen unserer Zeit; uniform und stilgleich, langweilig und charakterlos.
Aus dem Grundbausatz des Monogram Red Baron entstand der Pismo Beach Rodder. Hot Rods, eigentlich nicht mein Metier im Modellbau, wurden in zahlreichen Bausätzen von MPC, AMT, Monogram und Revell-USA thematisiert. Viele schöne Rods wurden in früheren Jahren als Modelle angeboten; Heute ist das Angebot eher dünn und viele der alten Kits sind nur zu hohen Preisen zu erhalten. Der Bausatz des Red Baron mit der verchromten Pickelhaube wude von Monogram vor einiger Zeit wieder aufgelegt. Das vorgeschlagene Modell mit der Preußischen Kopfbedeckung empfand ich nicht als den Brüller und so entschied ich mich das kleine Auto ohne diese Haube zu bauen. Chassis und Unterbau entstanden nach Bauplan, die hinteren Streben wurden mit Röhrchen verlängert. Die Kreuz-Felgen des Red Baron wurden gegen Fünf-Stern-Felgen aus der Grabbelkiste ausgetauscht.
Die größte Veränderung wurde am Vorderbau des Fahrzeugs vorgenommen. Der Motor des Red Baron liegt normalerweise offen - beim Pismo Beach Rodder wurde der Motor unter der Haube eines Ford T versteckt. Das paßt sehr viel besser zum gemäßigten und gediegenen Aussehen des Autos. Der Kühlergrill besteht aus einer Silberborte für Gardinen und wurde von der Motorseite her noch mit schwarzer Folie hinterlegt. Die großen Scheinwerfer und der Rückspiegel stammen aus der Grabbelkiste; die seitlichen Blinkleuchten und die beiden runden Schlußlichter von einem Ertl-Truck. Die kleine Frontscheibe wurde aus einer Verpackung geschnitten. Die hochragenden Auspuffrohre wurden aus Stahlröhrchen gebogen und angepaßt. Das originale California-Kennzeichen wurde aus dem Internet zu neudeutsch downgeloaded und auf den Maßstab 1:24 verkleinert ( Kantenlänge 1 cm). Mit einem handelsüblichen Tintenstrahldrucker ausgedruckt werden die Kennzeichen auf der Rückseite mit Sekundenkleber bestrichen und am Modell angebracht. Der Kleber härtet das Papier aus und macht es so stabil genug, um es ohne spezielle, in den Bausätzen meistens maßstabsgetreu zu dicke, Nummernschildhalter zu befestigen.
Der kleine Anhänger enstammt aus einem Revell-Bausatz eines 37 Ford und wurde komplett (ohne Bauplan) zusammengesetzt. Die gleichen Felgen wie am Zugfahrzeug fanden sich in der Grabbelkiste, ebenso wie die Stoßstange eines Ford T-Modells und vier Schlußleuchten eines AMT-Trucks. Der Deckelgriff am Anhänger wurde aus einer Büroklammer gebogen und in zwei Bohrungen eingesetzt.
Rod und Anhänger wurden mit grauer Autogrundierung vorbehandelt und danach mit Dunkellila Haushaltsfarbe aus dem Baumarkt lackiert. Auf einen Klarlacküberzug wurde verzichtet, da der Haushaltslack bereits ein seidenmattes Finish aufweist und ein Hochglanzlack das bescheidene Erscheinungsbild “meines” Pismo Beach Rodders, für meine Begriffe, gestört hätte.
Autos mit Charakter ... Wo auch immer Modelle gebaut werden