Obwohl ich nicht weiß welche Speed Limits in NZ gelten, auf jeden Fall sind dort Alles Falschlenker .....
Ok, langweilige Bauberichte zu Schreiben mit langen Texten, die eh keiner durchliest, vor allem weil sowieso alle nur die Bildchen angucken, werde ich mir ab jetzt sparen. Machen wir die Sache lustiger, obwohl vielleicht bis hierher (zum zweiten Satz) in diesem Schreibkram schon gar Niemand mehr gelesen hat. Das Leben ist schwer genug !
Wer kann hier immer nur 55 fahren ?
Im Land der begrenzten Möglichkeiten (der andere Spruch kommt nur in Märchen aus Hollywood und europäischen Illustrierten vor) wurden alle Mitbürger mit Pkw´s ab den 70´er Jahren per Schildern und Radarpistolen der Sheriffs dazu aufgefordert 55 zu fahren. Nicht, daß sich immer alle dran gehalten hätten, die Trucker sowieso nicht, denn mit Sheriffs in der Nähe fuhren die 54 und ohne Quaktüten hinter dem nächsten Highwaybusch 85 und schneller. Es war auch ganz schön einschläfernd 300 Meilen weit geradeaus zu fahren ohne das Tempo zu wechseln. Aus diesem Grund gabs im Mittelwesten also den schlechten Radioempfang, denn so waren die Leute gezwungen selbst Countrylieder beim Fahren zu singen, in einem Slang den nicht mal Texaner verstanden hätten oder Kaugummi zu kauen bis die Wangenknochen ausgerenkt waren oder eine schmackhafte Dose Dr.Pepper zu schlürfen während man kramphaft versucht den rollenden Büschen (denen aus den Western) auszuweichen.
Viele Geschichten und Legenden rafften sich um den Mythos der 55, Corvette Fahrer verzweifelten daran und bauten ihre Schlitten lieber zu Lowridern um, denn das Hochhüpfen war nicht limitiert und in allen Autos waren Automatikgetriebe selbstverständlich. Warum auch Schaltungen einbauen wenn der vierte und fünfte Gang nie benutzt worden wäre und die Zahnräder nur Rost angesetzt hätten. Wie gut hatten wir (die 60´er Generationen) es in Europa doch, einem Land von dem die meisten Amis nicht mal wußten wo es liegt und wo man sogar in den 80´er Jahren noch losfahren konnte mit quietschenden Reifen, Vollgas in allen Gängen bis in den roten Drehzahlbereich (und hinten wieder raus) und heulenden Motoren bis der ADAC kam ! Wow, was für eine Zeit !
Welches Thema hatten wir eigentlich ? Ah, Ja ! Das kleine Diorama Speed 55 (eigentlich eine Szene). Die irre Idee dazu hatte ich nach der (nicht ganz objektiven) Betrachtung eines schönen Posters. Natürlich waren mir die Autos erstmal egal, es ging im Grunde nur um das Nachbauen (Lechz) des hübschen Highway Police Officers (ab und zu finden sich im Plastikmodellbau doch noch vernüftige Gründe). Wie immer, sollte das Diorama so wenig Aufwand wie möglich machen (gibt es eine Allergie gegen Arbeit ?), aus bestehenden Modellen zusammengestellt werden und im Bereich Recycling zumindest einen anspruchsvollen Anschein haben (eine Alibi-Funktion an sich).
Eine Grundplatte war schnell gefunden mit einem bereits umlaufenden Rahmen, seither fehlt allerdings an einer Schublade in unserer Küche eine Blende und die Bestecke fallen immer heraus. Zwei Reststücke graues Wasserschleifpapier (erwähnte ich schon, daß ich Schleifen und Spachteln hasse ?) wurden auf die Dekorfläche geklebt und echter Sand aus dem Eisenbahn-Zubehör wurde als Wüste mit Holzleim auf die Beschichtung geklebt. Noch ein bißchen mit Aycrlfarben bepinselt, fertig war die Wüste am Straßenrand oder muß es heißen die Straße am Wüstenrand ?
Ein Lamborghini Countach, so wie er auf dem Poster zu sehen war, fand sich in der Grabbelkiste für ausgemusterte Jugendsünden vom Beginn der Plastikmodellbaukarriere (Spielzeugautos aus Plastik für Männer, lt. unseren lieben Frauen, die immer sagen: „ Die Lkws sehen doch alle gleich aus !“). Nach reiflichem Querdenken und Hirnzermarterungen glaube ich, daß es mal ein Fujimi-Modell war, sicher bin ich mir da aber nicht. Der Countach war in Schneegans-Weiß lackiert die Klappscheinwerfern waren rausgefallen, nein falsch, er hatte mal Klappscheinwerfer die aber spurlos verschwanden, kleberverschmierte Scheiben, glanzfarbgestrichene Sitze und zahlreiche Farbkleckse. Eigentlich ein klassischer Fall für den nächsten Besuch eines Kleinkindes, quasi für einen wissenschaftlichen Bruchtest unter den Hartsohlen kleiner Kinderschuhe oder einem Gratis-Freiflug aus dem fünften Stock, mit doppeltem Looping und einem klirrenden Aufprall auf der Biomülltonne. Nein, dachte ich, machen wir uns doch die Mühe und bearbeiten den Flitzer (darf man Flitzer sagen wegen der Nackten ?), sodaß er zumindestens neben Patty (Mhhh, Lechz, Harrharr) Patrol im Hintergrund stehen durfte. Das Modell wurde rebuilt (das klingt hochtrabend ist aber nur der Neudeutsche Begriff für Auseinanderbauen), die mit Emailfarben gestrichenen Sitze wurden mit Acrylfarben abmattiert, die Türen herausgenommen (wobei beide Drähte für die Scharniere über den Jordan gingen und seitdem die Türen zugeklebt sind) und die Karosserie mit Glanzschwarz überlackiert. Die völlig verklebten Scheiben wurden anschließend durch Plastiksheet ersetzt und passende Decals der California Highway Patrol fanden sich im Bausatz des AMT Ford Taurus, der jetzt kein Police Car mehr werden kann.
Den tollen Hot Rod von der Vorlage hätte man sicherlich aus Bausätzen von AMT oder Monogram nachbauen können, aber das war mir mal wieder viel zu viel Streß. Oft gibt es Phasen in denen Modelle babben wochenlang gar keinen Spaß macht (dann werden solche ollen Stories geschrieben, die viel zu lange sind und die die Nerven der Leser belasten !) und dann hab ich manchmal Bock irgendwas zu schreiben (wenns auch nur für mich ist). Das macht zwar nicht unbedingt Sinn, ist aber lustig, wobei die Frage aufkommt wofür ist Plastikmodellbau überhaupt gut (außer für den Umsatz der Bausatzhersteller) ? Eine E-Gitarre hab ich mir schon mal gekauft ! Also kam mal wieder Plan B zum Einsatz und der bereits gebaute Pismo Beach Rodder (einen weiteren sinnlosen Bericht, den auch Keiner bisher gelesen hat [Entschuldigung Sven „Du warst der Einzige“]) wurde einfach auf das Diorama dazu gestellt. Dem Rodder wird’s egal gewesen sein, ist Pismo Beach doch auch im sonnigen Staat an der Pazifikküste (wo dieser Ozean ist wissen die Headbanger da drüben, weil sie schonmal was von Hawaii gehört haben), der mittlerweile von einem Mann aus Österreich geführt wird, obwohl seine Untertanen das Alpenland immer noch für einen Landkreis von Bayern halten (kein Wunder wenn 30% der Californier nur Spanisch sprechen, vom Lesen und Schreiben ganz zu schweigen).
Die Mädels, die den Rod (Nein, nicht den Stewart) durch die trockene Pampa kutschierten, haben natürlich längst das Gefühl für die 55 verloren und wurden deswegen von Patty angehalten, nicht daß der V8 mit dem Countach nicht hätte mithalten können, aber der Fahrtwind weht ab 110 mph so heiß im Gesicht, daß man besser einen ´72 Torino fährt mit Air Condition ! So hatten sich Suzie (Uuuuoohhhaaaaa, Yayayayaya) und Sally (Naja) eben gedacht „Fahren wir halt mal nur 85 und kommen schneller voran auf der State Route nach Vegas (an der richtigen Abbiegung waren sie allerdings schon längst vorbei gefahren) und wenn uns ein CHP (hinter dem großen Teich liebt man Abkürzungen z.B. für California Highway Patrol) Officer anhält wird der Kerl schon unser Dekoltee bestaunen und uns weiterfahren lassen“ Aber wie so viele Irrtümer im Leben (Präsident Billy hatte auch keinen Sex mit anderen Frauen) saß im Countach diesmal kein Mann sondern Patty (Lechz, Sabber, Huuuuuaahoooo) Patrol, freili scho met no mehr Holz vord Hüttn, blonder Mähne, einem Highway Patrol Minirock und ihren acht Freunden am linken Oberschenkel (Wow, Mann, die haben die es gut) Smith & Wesson und sechs 45´er Magnum-Patronen. Alle Figuren wurden mit matten Acrylfarben bemalt, die Sun Glases mit Metallicfarben von Hobby Color und Patty (Ggrrrrr) wurde mit Papier (Bluse und Mini) sowie einem Revolver im Seitenhalfter von einer Preiser-Figur aufgepeppt. Die Figuren erhielten jeweils an den Sohlen eine kleine Bohrung, in die ein Stift aus Büroklammerndraht gesteckt werden kann. In vorgebohrte Vertiefungen auf der Bodenplatte können die Figuren dann standfest fixiert werden und fallen nicht gleich bei jeder kleinen Erschütterung um (sollen ja auch keine gefallenen Mädchen sein).
Das schärfste Teil des Dioramas ist jedoch eindeutig das aus Abfallteilen scratchgebaute Verkehrsschild „Speed Limit 55“. Die Größe des Schildes könnte relativ maßstabsgerecht sein, wer glaubt unbedingt nachmessen zu müssen kann natürlich über TUI einen Last-Minute Flug nach Los Angeles buchen, mit dem Leihwagen nach Morro Bay fahren und dort Schilder in aller Ruhe ausmessen. Das geht zum Einen weil sich dort Fischotter und Pelikan gute Nacht (Hase und Fuchs gibt’s da nicht) sagen und zum anderen der altbekannte Morro Rock vor der Küste im Pazifik steht und man bei untergehender Sonne einen herrlichen Blick auf den Felsen hat. Aber Vorsicht ! Eventuell könnte das Ausmessen von Schildern in Californien verboten sein und man klaut (Nachts) besser das Schild erstmal, um es dann im Motel zu vermessen (einen Zollstock nach DIN mitnehmen, denn die Amis Messen dort in Feets, Yards und Inches und wir rechnen in Zentimetern obwohl das Messgerät doch Zollstock heißt. Sind wir deswegen weniger verrückt als die ?). Anschließend wirft man das Schild in den Pool (die Chemikalien des Poolreinigungsmittels zerfressen garantiert die Fingerabdrücke und DNS-Spuren).
Zurück zum Schild, dessen Stange ein unbenutzter Zahnstocher ist und mit brauner Acrylfarbe abgedunkelt wurde. Das Schild selbst besteht aus zwei Ausdrucken vom Ink Jet (das klingt irgendwie besser als Tintenstrahldrucker), die zusammengeklebt und anschließend mit ein bißchen Drybrushing (das klingt auch wieder besser als Trockenmalen) verschmutzt wurden. Das Schild steht verloren an der Straße neben einem Auto das 300 kanadische Kilometer schnell fahren könnte, ein wahnsinniger Hohn, aber von 1995 bis 1998 gabs ja „No Limits“ in Montana und da wäre diese Szene nicht mehr möglich gewesen, es sei denn ? ..... Ja, es sei denn .... in Montana gäbe es ein Gesetz zum Verbot von Tragen von Bustiers im Straßenverkehr ?
.... und lieber von Patty angehalten als garnicht, wo auch immer Mädels Auto fahren ....
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