Als Ladegut für 3 Car Hauler von AMT/Ertl, Mitsuwa und Revell suchte ich lange Zeit geeignete Modelle. Diese mußten nicht unbedingt komplett sein, sondern sollten lediglich als einfaches Ladegut herhalten.
Von unserem Twentyfour24 Twentyfive25 Forumsmitglied Franz konnte ich diverse Automodelle übernehmen, die z.T. nicht komplett, angefangen oder teilgebaut waren und so genau dem Zweck entsprachen. Bei den übernommenen Modellen gab es aber auch einige wie den Ford Victoria oder den 57 Ford Fairlane, die ich als Stock Cars umbauen wollte und nur die großen Jo-Han Modelle nahmen zuviel Platz auf den Autotransportern weg.
Als Ersatz aus dem eigenen Fundus für " kürzere " Autos kam der 1936 Ford Coupe (Dick Tracy Sondermodell) zum Projekt dazu.
An einem Samstag komplett montiert wurde das Coupe Sonntags mit klebrigem Buntsprühlack Dunkelgrün lackiert.
Im Modelljahr 1936 gab es eine originale Farbe " Apple Green " , die der Farbkarte nach, etwa dem Buntsprühzeugs entspricht, ein passendes Originalphoto war in dieser Farbe aber nicht Aufzutreiben.
Innenausstattung in Dunkelgrau; Sitzbezug aus dünnem einlagigem Papiertaschentuch
Kühlergrill mit schwarzer Glasmalfarbe eingepinselt und die erhabenen Gitter mit Wattestäbchen wieder herausgearbeitet;
Trittbretter und Felgen wurden Mattschwarz; die Kühlrippen an der Motorhaube mit einem Lackstift gefärbt
An den darauffolgenden Tagen kamen noch Anbauteile wie Scheinwerfer, Türgriffe und Stoßstangen daran und danach ging es ans Werk aus dem kleinen Auto ein echtes Junk Car vom Schrottplatz zu machen. Mit gleicher Maltechnik wie beim AMC Rebel und dem 49 Ford wurde gedrybrusht, diesmal aber ganzflächig wie 25 Jahre Verrottung im Mittelwesten.
Im Bild die linke Seite mit erster Behandlung, die rechte Seite noch unbehandelt
linke Seite mit ersten Verschmutzungen
zum Vergleich halbseitig
Der Ford Coupe wurde mit anderen Modellen zusammen mit der Badger 150 gebrusht mit der Farbe Royal Sovereign Magic Color " Golden Sand " MC730 als dunkelbrauner Ton zur Darstellung von dunklem Schmutz. Beim " Altern " der Modelle, die Autos von Schrottplätzen zeigen sollen, hab ich die alte Regel beachtet immer von Dunkel nach Hell zu Arbeiten, also den dunkleren Ton zuerst auftragen, hellere Töne dann darüber legen. Auftragen der Farbe immer so, daß möglichst die darunter liegende orignale Farbe Lackes bzw. die verostete Fläche immer noch zu sehen ist. An der unteren Seitenlinie und auf den hrizontalen Flächen mehr als an den Flanken, Front und Heck. Fast im Gegensatz zu " fahrend " dargestellten Autos, die horizontal weniger Schmutz zeigen als ein Auto, das jahrelang stehend Wind und Wetter ausgesetzt ist.
Die nächste Schicht mit weniger Farbe als vorher, teilweise überdeckend aber auch teilweise an Stellen wo keine dunklere Farbe darunter liegt, erfolgte mit Royal Sovereign Magic Color " Opaque Brown " MC750.
Die dritte Schicht wurde mit der Aztek (rote Düse) gebrusht, weil meine Badger " spuckt " und wahrscheinlich eine neue Nadel braucht. Außerdem kann ich mit der Aztek besser Punktflächen dosieren. Der Auftrag erfolgte mit einer Mischung aus etwa 10:2 Createx Transparent Beige und Createx Opaque 264 Yellow, der letzte Brush dann mit Revell Airbrush Color 31176 Light Gray Matt.
Die Nachbehandlung erfolgte noch mit feinem Drybrush per Pinsel.
Der Kühlergrill wollte irgendwie nicht so recht passen und das Ansetzen mit den Seitenteilen klappte auch nicht. Da ich nun kein besonders geduldiger Mensch bin, hätte der kleine Ford fast noch einen Frontalunfall bekommen, aber nach Zigarette und Kaffee auf der Terrasse, kam Plan B zum Tragen und der Kühlergrill wurde vom Schrottplatzpersonal einfach in den offenen Motorraum geschoben.
Wegen der ausgebauten Heckscheibe am Ford - Schrottautos sind ja auch Teileträger für Ersatzteile - hat man auf dem Junkyard einfach eine alte Decke in den Scheibenrahmen gequetscht, damit zumindest der gröbste Dreck aus dem Auto ferngehalten wird und an den 5 Tagen Regenwetter in der Nähe von Tucson AZ, im Winter der Innenraum nicht nass wird.