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 Truck Stop
Thomas


Beiträge: 310

30.01.2013 00:16
Stories auf StockCar-News.de Zitat · Antworten





Der North Wilkesboro Speedway war ein typischer Short Track, also ein kurzes Oval in der gleichen Kategorie wie Martinsville oder Bristol, mit einer Streckenlänge von 0,625 Meilen (1,006km). Die Rennstrecke direkt neben der US State Route 421 lag etwa 6km östlich der Stadt North Wilkesboro im Bundesstaat North Carolina und es wurden zahlreiche Stock Car Rennen in den Jahren zwischen 1949 bis 1996 gefahren. Das Banking der beiden Kurven betrug 14 Grad, während die beiden Geraden kaum eine Überhöhung hatten, dafür aber eine Eigenart mit einem Gefälle auf der Zielgeraden (Frontstretch) und einer Steigung auf der Gegengeraden (Backstretch). Die Zuschauerkapazität wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und hatte, in den späteren Jahren, Platz für 40.000 Fans.


1984 Holly Farms 400

Die Bauarbeiten an der Rennstrecke wurden bereits 1945 begonnen, die Eröffnung war dann am 18. Mai 1947 mit einem Stock Car Rennen, zwei Jahre noch vor der Gründung der NASCAR Organisation, das von einem der berühmten Flock-Brüder, vor etwa 10.000 Zuschauern, gewonnen wurde.
Das erste Rennen der neuen NASCAR Grand National Series kam am 16. Oktober 1949 nach North Wilkesboro mit dem Abschlussrennen der Saison „Wilkes 200“. Tagessieger war Bob Flock und Red (Robert) Byron stand danach als erster Champion der NASCAR Grand National Series fest.
Alle Topserien der NASCAR wie die Grand National Series (1949 – 1971), der Winston Cup und die Busch Grand National Series trugen in North Wilksboro Rennen aus.


Rennaction 1982

Die Rennen der NASCAR waren: das „Wilkes 200“ (1949–1953 /1961), „Wilkes 160“ (1953–1959), “Wilkes 320” (1960 / 1962), “Wilkes 400” (1963–1976), “Gwyn Staley 160” (1959–1960), “First Union 400” (1961–1996) und das “Tyson Holly Farms 400” (1979–1996).

In zusammengefassten 50 Jahren Stock Car Rennsport in North Wilkesboro gab es besondere Highlights. Beim „Wilkes 400“ im Jahr 1972 lieferten sich Bobby Allison auf #12 Coca-Cola Chevelle und Richard Petty mit dem #43 STP Plymouth 39 Runden lang ein Kopf an Kopf Rennen um die Führung. Dabei wechselte die Führung zwischen den beiden Kontrahenten dreizehn Mal und die beiden Fahrzeuge rempelten sich untereinander und drückten sich gegen die Begrenzungsmauern. Richard Petty konnte in der letzten Runde knapp vor Allison den Sieg erringen. Im darauffolgenden Jahr 1973 war der Zieldurchlauf genau umgedreht.



Cale Yarborough war der dominierende Fahrer in den folgenden Jahren und er gewann das Rennen 1978 trotz einem platten Reifen. Auch beim Rennen 1988 lieferten sich zwei Fahrer einen harten Kampf um die Führung. Dale Earnhardt und Ricky Rudd fuhren so aggressiv über 40 Runden lang gegeneinander, dass beide eine schwarze Flagge von der Rennleitung erhielten und ans Ende des Feldes versetzt wurden. Earnhardt und Rudd gerieten auch 1989 wieder aneinander wobei Earnhardt bereits 343 von 400 Runden geführt hatte, aber beide kamen von der Strecke ab und Geoff Bodine zog an Beiden vorbei. Earnhardt erreichte nur Platz 10 und verlor wichtige Punkte in der Meisterschaft, die er am Ende der Saison durch einen 12-Punkte Rückstand gegen Rusty Wallace verlor.



Kurios war auch der Rennsieg von Brett Bodine im Frühjahrsrennen 1990, denn während einer Gelbphase setzte sich das Pace Car vor ein anderes Fahrzeug wodurch Bodine eine Runde Vorsprung erhielt und vor Darrell Waltrip ins Ziel fuhr, übrigens zu seinem einzigen Winston Cup Sieg.
Die meisten Siege in North Wilkesboro erreichte Richard Petty mit 15 Besuchen in der Victory Lane und den Rekord für den jüngsten Starter im Winston Cup hielt Bobby Hillin beim 1982 „Northwestern Bank 400“ im Alter von 17 Jahren. Ein Rekord, der im Winston Cup nicht mehr gebrochen werden konnte, da die NASCAR mit dem Hauptsponsor Winston R.J. Reynolds Tobacco das Mindestalter zur Startberechtigung auf 18 Jahre festlegte.



Das letzte Rennen der NASCAR am 29. September 1996 gewann Jeff Gordon mit der seltenen Ausnahme, dass alle 37 gestarteten Fahrzeuge das Rennen auch beendeten. In diesem Jahr wurde der North Wilkesboro Speedway zu gleichen Teilen von Bob Bahre, dem Besitzer des New Hampshire Motor Speedways und Bruton Smith Speedway Motorsports Inc. der einige Rennstrecken besaß, aufgekauft. Das Frühjahrsrennen von North Wilkesboro wurde von Smith an den Texas Motor Speedway verlegt und Bahre zog das Rennen im Herbst an den New Hampshire Motor Speedway ab. NASCAR trug nie mehr ein Rennen in North Wilkesboro aus. Im November 2007 verkaufte Bob Bahre seinen Anteil an der Rennstrecke an Bruton Smith, im gegenseitigen Tausch der Anteile von Smith am New Hampshire Motor Speedway.



Pläne zur Erhaltung der Rennstrecke bzw. zur Wiedereröffnung gab es bereits in den Jahren zwischen 2005 bis 2009 von Rob Marsden und STS (Save the Speedway) Motorsports. Die Inhaber Bruton Smith und Bob Bahre hatten die Strecke zum Verkaufspreis von 12 Millionen US Dollar angeboten, aber trotz zahlreicher Bemühungen und Kontakten mit diversen Stock Car Rennorganisationen fanden sich keine Investoren für die Strecke, lediglich einige NASCAR Teams zeigten Interesse daran, die Strecke zu Testfahrten oder für ihre Racing Schools zu nutzen.



In Zusammenarbeit mit Speedway Associates erreichte STS Motorsports dann aber noch die Austragung von drei Rennen im Jahr 2010. Die ASA Late Model Series veranstaltete das Rennen „King's Ranson 300“ , der USAR Pro Cup das „Pro Cup 250“ und die PASS Super Late Model Series ein Rennen mit historischen Rennfahrzeugen im Rennen „Labor Day Classic 200“, an dem es zum ersten und letzten Rennsieg einer Frau auf dem North Wilkesboro Speedway kam, mit dem Sieg auf einer Chevrolet Chevelle gefahren von Susan Kimel. Für das Jahr 2011 wurde ein weiteres Rennen der PASS Super Late Models angekündigt und die Buck Baker Driving School wollte den Speedway für ihre Fahrten nutzen, aber im Mai 2011 gab Speedway Associates Inc. den vollständigen Rückzug aus allen Vorhaben für North Wilkesboro bekannt und damit wurde die Rennstrecke erneut geschlossen.



Die Rennstrecke lebt, wie auch der Riverside International Raceway, virtuell fort für die PC-Spieler in den bekannten Rennsimulationen NASCAR Racing 2003 von Papyrus / Sierra.

Story © by Thomas F. Lutz
Copyrights and Photo Permissions by John Betts, Andy Towler u. Ryan Seagrave (StockCar Racers Reunion / Flickr)
Text und Photos erschienen in StockCar-News.de:
http://www.stockcar-news.de/index.php/ge...o-speedway.html


Auf StockCar-News.de und im Partnerforum gibt es noch mehr solcher Stories zur Geschichte des Stock Car Racings, in den Serien "Lost Tracks" / "Female Drivers in Stock Car Racing" / "The Others" (Berichte zu den Rennorganisationen von ASA, IMCA, USAC, AAA, USAR, ARCA, AUSCAR und CASCAR / "Last Chryslers" usw.

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