In der Geschenke-Kiste von Peter Hengesbach mit vierzehn Modellen, die vor ca. 20 Jahren gebaut wurden, war u.a. ein AMT Peterbilt 352 enthalten, die Ausgangsbasis für den Budweiser Peterbilt 352.
Nach vielen Jahren wollte Ich endlich die AMT Beer Series Big Rigs bauen mit Trucks und Trailern der Beer Brewing Companies von Budweiser, Schlitz, Coors, Pabst und Miller.
Der Peterbilt 352 wäre eigentlich schon in der richtigen Farbkombination Weiß-Rot für Budweiser gewesen, aber auch dieses Modell war gepinselt und mit Farbe reichlich „zugesuppt“. Also blieb nur wieder der Weg die Farbe abzulösen. Diverse Farbreste stellten sich als dermaßen hartnäckig heraus, dass nur Schleifen geholfen hätte, leider zum Nachteil für die Nietenprägungen. Nach dem Grundieren wurde die Karosserie wieder in Weiß und Rot lackiert.
Bei der Sichtung und der Demontage des Modells wurde die Liste der Mängel erneut recht umfangreich: Fifth-Wheel zu weit hinten montiert; falsch verklebte Felgen hinten – die Innenfelgen waren auf Innenfelgen verklebt und entsprechend die Außenfelgen miteinander; Spiegelhalterungen, Spiegel und Scheibenwischer fehlten oder waren gebrochen; alle Auflagen und Halterungen vorne für die Kabine waren verzogen oder gingen bei der Demontage zu Bruch; fehlendes Instrumenten-Cockpit.
Bei all diesen Refreshing-Trucks sollten so viele Teile wie möglich wiederverwendet werden, selbst auf die Gefahr hin, dass dadurch manche Teile nicht mehr so „schön“ aussehen oder neuwertig erscheinen - es sind wieder aufgebaute Modelle und noch komplette Bausätze sollten nicht geräubert werden, denn dann würden die Teile dort fehlen. Durch die Grabbelkiste konnten nicht alle defekten, grob bemalten oder unschönen Teile ersetzt werden, einige bestimmte Teile wie Dach-Positionslampen, Scheibenwischer, Spiegel oder Scheibeneinsätze waren sowieso nur sporadisch oder selten in der Grabbelkiste vorzufinden.
Das Cockpitstück mit den Instrumenten wurde aus einem Cockpit eines Kenworth K100 rausgeschnitten und eingepasst. Das Fahrgestell war bereits in Mattschwarz bemalt und konnte so belassen werden, hier war die aufgebrachte Farbe nicht zu dick und das Modell sollte später sowieso „gealtert“ werden. Das Chassis wurde um 2,3cm gekürzt und mit Zusatzstreben wieder verklebt. Die Dieseltanks wurden in Rot überlackiert und erhielten Spannbänder aus schwarzem Klebeband. Die Innenausstattung in Schwarz und Grau wurde übernommen, da der Bauzustand Ok war.Die Scheibengummirahmen sind mit schwarzem Flüssigkunststoff bemalt, was echtem Gummi näher kommt als schwarze Farbe und auch plastischer erscheint. Die Räder der Hinterachsen standen nicht alle gleichzeitig auf der Straße, konnten aber problemlos demontiert werden wegen der Metallstäbe aus den AMT Bausätzen. Die Felgen mussten durch die falsche Montage (Innenfelgen auf Innenfelgen und Außenfelge auf Außenfelgen) ebenfalls getrennt werden, was durch die ursprüngliche Verklebung mit Tubenkleber, bis auf zwei Felgenringe, auch gelang. Bei der erneuten Montage erhielten die Räder „Einzelradaufhängungen“ ohne die durchgehenden Metallsteckachsen und stehen jetzt mit allen 8 Rädern auf dem Boden auf. Der Pogostick wurde wieder selbst gebaut wie beim Mack Cruiseliner „Schlitz Beer“. Die Pogosticks an meinen Modellen müssen stabil sein und können nicht aus dünnem Polystyrol bestehen. Die gedrillten Anschlussleitungen sind mit echtem Kabel (Brawa Kabellitzen für Modellbahnen) gemacht, haben eine gewisse Zugkraft auf den Pogostick und beim „Anschließen“ an die Trailer (flexibel verschiedene Trailer einsetzbar) würden zu dünne Plastikstäbchen brechen.
Auch an dieser Kabine mussten alle Löcher für die Dachlampen, Air Horns und Haltestangen neu aufgebohrt werden. Weder Spiegelhalterungen noch Spiegel waren wieder zu verwenden, in der Grabbelkiste fanden sich aber nur Spiegelhalterungen für Conventional Trucks und Komplettspiegel von einem International F-Series, die nicht passten. Die Spiegelhalter wurden aus Büroklammern gebogen und in kleine eingebohrte Löcher gesteckt. Zwei passende Rückspiegel gab es aber noch in der Grabbelkiste. Das Exhaust System des 352 wäre normalerweise eine Doppelrohr-Anlage. Zwei Auspuffrohre sind optische Aufwertungen bei den Trucks, technisch gesehen sind sie nicht nötig. Wie beim Mack Cruiseliner „Schlitz“ wurde auch beim 352 die Anlage zur Single Pipe umgebaut. Fleet Trucks waren oft schmuckloser, hatten weniger Chromteile wie Trucks von Owner Operators und einfachere Ausstattungen. Die Single Pipe wurde beim Modell auf der linken Seite montiert und erhielt eine diagonale Haltestange. Diesmal war es nicht nötig die Löcher des Schutzgitters aufzubohren, denn der Auspuff erhielt ein Schutzgitter aus echtem Edelmetall. Das Gitter ist ein altes Scherblatt eines Elektrorasierers und passt wie für diesen Zweck gemacht. Das Luftansaugrohr, das beim 352 durch das Dach der Kabine verläuft, ging bei der Demontage zu Bruch und wurde durch ein neues Röhrchen ersetzt. Der Ansaugrohr-Deckel ist wieder selbst gebaut aus einem runden Plastikfederteller und einem runden Plastikplättchen, die mit Chrom-Effektspray lackiert wurden. Die Halter für die Mudflaps fehlten am Modell und wurden mit Plastikröhrchen (Wattestäbchen) nachgebaut. Die Mudflaps selbst bestehen aus Fahrradgummischlauch.
Die Recherchen zu den Modellen bei AMT (Aluminium Metal Toys) waren damals bei den Neuerscheinungen in technischer und allgemeiner Hinsicht sehr vorbildgetreu. Sowohl der Bausatz für den Peterbilt 352 „Budweiser“ wie auch der Kombi-Bausatz Big Rig Budweiser Beer mit dem passenden Fruehauf Trailer, entsprachen sehr gut den jeweiligen originalen Vorbildern. Beim Bau des Modells habe Ich mich an der Farbgebung in Weiß-Rot relativ stark orientiert. Bei vielen der Fleet Trucks, also eigenen Fahrzeugen der Unternehmen, gab es aber trotzdem eine große Vielfalt an unterschiedlichen Designs und Farben. Delivery Trucks von Getränkehändlern oder Transport-Subunternehmen richteten sich weitestgehend an den Farben der Companies, es gab aber auch Abweichungen und Ausnahmen von der Regel. Im Internet findet man unterschiedliche Farbgebungen für Budweiser Beer Trucks. „Gibt’s nicht“ gibt es also nicht !
Die weißen und roten Flächen wurden lackiert, die schwarzen Streifen hätte man auch lackieren können, aber bei diesem Modell wurde mal wieder eine Alternative getestet. Die Dekorstreifen von den Streifen-Decalbögen von Parma haften nicht so gut, wie die sonst üblichen Decals und müssen immer mit Klarlack fixiert werden. Beim Budweiser Peterbilt wurden dünnen Streifen aus Isolierklebeband geschnitten, unter Zugspannung aufgeklebt, was bei dem kastenförmigen Karosserieklotz des Cabovers gut machbar war und dann ebenfalls mit Klarlack übermalt. Bisher scheinen die Streifen zu halten. Die roten Zahlen „380“ auf der Seite stammen von einem DMC-Decalbogen aus dem Slotracing-Zubehör, die passende Schwarze 380 an der Front ist die Bausatznummer des Italeri Kits Nr. 380.
Insgesamt macht eine Restaurierung bzw. ein Neuaufbau eines bereits gebauten Modells in dieser Qualität mehr Aufwand und Arbeit als ein Neubau aus dem Bausatzkarton. Wer über keine ausreichend ausgestattete Grabbelkiste mit Ersatzteilen verfügt, um fehlende oder kaputte Bauteile zu ersetzen, sollte sich den Stress mit angekauften oder geschenkten Altmodellen lieber ersparen. Selten bzw. nur wenn das gebrauchte Modell in Top-Qualität gebaut war lässt sich mit Neulackierung und Wiederaufbau daraus wieder ein Premium Modell bauen oder man wählt von Anfang an den Weg mit Alterung, Washing, Working Horse oder Used Truck.
Einen Vorteil hatten diese „Modellbaugeschenke“ (9 Trucks und 5 Trailer) aber doch, denn im Vergleich zum Kauf von neuen Bausätzen, bei den heutzutage horrenden Preisen, ergab sich ein Preisvorteil von gut € 630 (rechnet man € 45 pro Modell).
Von den „Geschenkten“ konnte Ich bisher fünf Trucks wieder neu aufbauen: den hier vorgestellten AMT Peterbilt 352 (jetzt Budweiser Beer), den Mack WL700 Cruiseliner (jetzt Schlitz Beer), den Ertl International Transtar 4300 (jetzt NYPD) Link: http://44214.dynamicboard.de/t5035f103-N...ernational.html, den AMT White Road Boss (Branch) Link: http://44214.dynamicboard.de/t3513f9-Whi...ss-Restore.html und den Ertl International Paystar 500 (CS Carter) Link: http://44214.dynamicboard.de/t3481f6-Int...estoration.html Wie bereits bei den vier vorhergehenden Modellen mussten viele Teile aus der Grabbelkiste beigesteuert werden, da diverse Teile bei der Demontage zu Bruch gingen, fehlten oder nicht mehr verwendbar waren.
Von den vier verbliebenen „Geschenkten“ lassen sich, wegen besserer Lackierungen, der AMT GMC General und der AMT Peterbilt 359 wohl relativ gut wieder aufbauen. Der AMT Kenworth W900 könnte wegen einem sehr dicken Farbauftrag eher Probleme bereiten und den AMT Freightliner FLA habe Ich einem Modellbaukollegen im Tausch gegen ein 1:24 Flugzeug weitergegeben.
Der GMC General wird ebenfalls zum Beer Truck und zwar für den Pabst Beer Big Rig.
Die „Beer Series“ wird bald komplett sein mit: AMT Peterbilt 352 mit AMT Fruehauf Reefer Trailer „Budweiser“ Monogram Peterbilt 359 mit Ertl GreatDane Reefer Trailer „Coors“ AMT Mack Cruiseliner mit Ertl GreatDane Reefer Trailer „Schlitz“ AMT GMC General mit AMT Fruehauf Reefer Trailer „Pabst“ AMT GMC Astro 95 SS mit AMT Fruehauf Trailer „Miller“
und soll dann noch erweitert werden mit einem Big Rig von „Labatts Brewing“ mit einem Fruehauf Trailer und einem Day Cab White 4000.
Photos des noch unfertigen Modells - es kommen noch die Anschlußkabel und die "Alterung":
Looks good from where I sit, some modelers may be a little picky about the red bleeding under the black but it will display well and that is what counts anyway...Ken..